Von der Backstube auf den Lagerplatz

Ein Polizist, ein Postautofahrer und drei rasende Reporterinnen treffen sich im Café der lokalen Bäckerei. Es ist 08.00 Uhr und während sich die ersten Frühaufsteher zum Kaffee treffen, verarbeiten wir unsere Eindrücke aus der Backstube.

von Amido / Lea Schüpbach, Chirpy / Lisa Savenberg und Poca / Sonia Zoller

Bäcker Anton Limacher ist schon seit mehr als fünf Stunden auf den Beinen. Wir aber sind erst später aus unseren Zelten gekrochen, um ihm um 06.00 Uhr mit kleinen Augen und grossem Interesse in seinem Reich Gesellschaft zu leisten. Das ganze Brot für den Planeten LUpiter18 wird im Entlebuch gebacken. Eine der vier Lieferantinnen ist die Bäckerei Limacher in Escholzmatt.

Es duftet köstlich und Anton Limacher und zwei seiner Angestellten sind fleissig am arbeiten. Der Bäcker hat die überdimensional grosse Knetmaschine bereits am Vorabend mit 25 Kilogramm Mehl, 5.5 Kilogramm Hefe und Salz gefüllt. Diese werden nun mit 14 Liter Wasser angerührt und die Reise unseres Lagerbrotes nimmt seinen Lauf.

Das ganze Brot für den Planeten LUpiter18 wird im Entlebuch gebacken.

Kneten für Anfänger

Während die Maschine knetet, löchern wir den Bäcker. Dieser übt seinen Beruf seit mehr als fünfzig Jahren aus. Aktuell arbeiten rund zwölf Leute in der Bäckerei inklusive Café und Lädeli.

Nachdem der Teig nochmals für eine halbe Stunde geruht hat, hievt Anton Limacher die Massen geübt auf die mehlbedeckte Ablage. Nun kneten wir. Die Instruktionen sind klar: Luft rausschlagen und das 1220 Gramm schwere Teigstück in Form rollen. Unsere Umsetzung lässt jedoch zu wünschen übrig. Jeder Teig sollte in einen möglichst kompakten Laib überführt werden, damit dieser später optimal aufgehen kann. Der Bäcker und seine Angestellte retten, was zu retten ist, aber nicht jedes unserer Werke besteht unter dem geschulten Auge des Bäckermeisters.

Jedem sein Bettchen

Bevor unser Brot im Ofen knusprig gebacken werden kann, muss nochmals geruht werden. Damit der Teig dabei nicht zusammenklebt, wird jeder Laib sorgsam in eine Decke eingebettet. Der Vorgang ist wohl eher praktischer Natur, bei uns weckt der Anblick der eingebetteten Teighäufchen jedoch irgendwie den Mutterinstinkt – härzig schauen sie aus.

Während die Brote ruhen, herrscht in der Backstube weiter Hochbetrieb: In der Knetmaschine wird bereits der Teig für die Butterzöpfe angerührt, eine der beiden Angestellten zaubert eine Erdbeertorte und im Radio hören wir wie die Co-Lagerleiterin Tupf Fragen zum LUpiter18 beantwortet.
Dann aber richten sich wieder alle Augen auf unser Ruchbrot, das in den Ofen geschoben wird.

Das Werk ist vollbracht

Nach gut fünfzig Minuten und der dringend benötigten Kaffeepause steigen wir wieder in die Backstube hinab, wo uns der Duft vom frisch gebackenen Ruchbrot beglückt. Anton Limacher schaufelt das Brot aus dem Ofen. Es ist offensichtlich, bei welchen Brotlaiben unsere Finger im Spiel waren, was unser stolzes Grinsen jedoch nicht zu trüben vermag. Wir verabschieden uns für den Moment von den Limachers.

Zurück auf dem Lagerplatz

Um 15.30 Uhr fährt der Transporter mit dem Ruchbrot auf dem Lagerplatz vor. Von den vier Bäckereien werden insgesamt etwa 210 Kilogramm pro Tag geliefert – die Menge variiert jedoch je nach Menüplanung.

Am nächsten Morgen nimmt die Reise des Brotes ihr Ende und landet in den hungrigen Mündern der Pfadessen und Pfader. Gleichzeitig stehen Bäcker Anton Limacher und sein Team schon wieder in der Backstube und schaufeln die Laibe für den nächsten Tag aus dem Ofen.