Nachts auf Tour mit der Sicherheitspatrouille

Ab 23 Uhr gilt Nachtruhe auf LUpiter18 – aber nicht alle liegen dann gemütlich im Schlafsack. Die Sicherheitspatrouillen sind auch nach Lichterlöschen im Einsatz, halten Augen und Ohren offen und stellen sicher, dass eine weitere Nacht ohne besondere Vorkommnisse zu Ende gehen kann. Ein Bericht eines nächtlichen Rundgangs.

von Chirpy / Lisa Savenberg und Maloney / Nicolas Schlegel

Um 22:00 Uhr geht es los. Heute wollen wir herausfinden, wie es ist, als Sicherheitspatrouille auf dem Lagerplatz unterwegs zu sein. Wir begleiten Taff und Jet, die sich als Helfer beim Ressort Sicher-heit gemeldet haben, auf ihrem nächtlichen Rundgang. Auch für uns gibt es gelbe Westen, «Sicherheit» ziert deren Rücken. So ist es leichter in die Rolle des Ordnungshüters zu schlüpfen. Trotzdem ist die Abgrenzung zur Security klar: «Wir bewegen uns immer auf Augenhöhe mit den Pfadis, schauen, dass alles rund läuft, die Lagerregeln eingehalten werden und wir bei Bedarf gleich vor Ort sind. So werden wir als Unterstützung wahrgenommen, nicht als Kontrolle», erklärt uns Power zuvor, Schichtleiter Sicherheit. Die Sicherheitspatrouillen sind die Augen, Ohren und Hände der Sicherheitszentrale. Sie erstatten per Funk Bericht und machen Teilnehmende bei Bedarf auf die Lagerregeln aufmerksam. Die Zentrale leitet ihrerseits relevante Informationen, die sie via 24h-Sicherheitshotline erhält, an die Patrouillen weiter und koordiniert deren Einsätze.

«Die Nachtruhe wird wirklich sehr gut eingehalten»

Zusammen mit Taff und Jet laufen wir die laternengesäumten Wege entlang. Sie machen das nicht zum ersten Mal, an vielen Orten kennt man sie bereits. Es wird langsam dunkel und unsere Stirnlampen kommen zum Einsatz. Ab 23:00 Uhr gilt auf LUpiter18 Nachtruhe und wir sind erstaunt, wie es fast schlagartig still wird um uns herum. «Die Nachtruhe wird wirklich sehr gut eingehalten – nur selten müssen wir jemanden zurechtweisen», erklärt Jet. Ein so grosses Pfadilager braucht viel Ener-gie, besonders für die Jüngsten. Darum ist es wichtig, dass alle genug Schlaf bekommen. Plötzlich hal-

ten wir an, Taff hebt die Hand und bittet uns, kurz ruhig zu sein: «Von da drüben kommt noch Musik», stellt sie fest. Wir gehen hin und Jet bittet eine am Feuer sitzende Gruppe freundlich, die Musik etwas leiser zu drehen. «Ja, sicher», meinen diese und kommen der Bitte sofort nach. «Es gibt so gut wie nie Probleme, uns wird viel Verständnis entgegengebracht», so Taff. Es ist offensichtlich, dass die Sicherheitspatrouillen sich dieses positive Image bewusst erarbeitet haben. Der respektvolle Umgang den sie mit den Pfadis pflegen, aber auch das aktive Nachfragen, ob alles in Ordnung sei, sowie das gelegentliche Kaffeetrinken an den nächtlichen Lagerfeuern haben ihren Teil dazu beigetragen. «Wir sitzen immer mal wieder irgendwo dazu, so lernen uns die Leute auch besser kennen», sagt Jet. Und tatsächlich: Auf dem Rundgang werden wir an der einen oder anderen Lagerküche auf einen Kaffee eingeladen. «Wollt ihr noch Fruchtspiessli?», fragen ein paar Leitende. Daran könnte man sich gut gewöhnen.

«Wir sitzen immer mal wieder irgendwo dazu, so lernen uns die Leute auch besser kennen»

Wie die beiden mit den unregelmässigen Schlafrhythmen klarkommen, wollen wir noch wissen. Es sei schon nicht immer ganz einfach, erzählen sie – zwei Mahlzeiten hätten sie heute verschlafen. Trotzdem sind Jet und Taff zufrieden mit ihrer Aufgabe im Kantonslager. Sie geniessen die Vorzüge, die man als Staff hat, sind aber gleichzeitig sehr

viel mit den Abteilungen in Kontakt. Gewisse Nächte seien strenger als andere: So zog zum Beispiel das Konzert der Entlebucher Band «Friedli & Fränz Kilbimusig» in der Staff-Bar auch viele Externe an – das hiess mehr Lärm und mehr Verkehr. Besonders an der bewohnten Hauptstrasse musste der Geräuschpegel etwas gedämpft werden. Bei solch speziellen Programmanlässen werden mehr Sicherheitsleute eingesetzt. Mindestens zwei Patrouillen à zwei Personen stehen jedoch immer bereit. Gearbeitet wird im Dreischichtbetrieb, jeweils mit kurzen Übergaben. Ein Schichtleiter behält in der Sicherheitszentrale den Überblick über die Geschehnisse, die ihm per Funk und Telefon zugetragen werden. Hinzu kommen ein Reserve-Schichtleiter und die beiden Ressort-Leitenden – insgesamt acht Personen, die konstant für die Sicherheit auf LUpiter18 sorgen.

Um Mitternacht verabschieden wir uns schliesslich von Taff und Jet und machen uns auf den Weg Richtung Zelt. Ihr Einsatz ist noch nicht zu Ende, erst um zwei Uhr ist Schichtübergabe. Mehrmals pro Nacht drehen die Patrouillen ihre Runden; zwischendurch können sie sich jeweils kurz aufs Ohr legen – das Funkgerät bleibt dabei natürlich eingeschaltet.