Sandra oder Stefan wird im Kantonslager niemand gerufen. Hier sprechen sich alle mit dem Pfadinamen an. Von den 2’500 Wölfli, Pfadessen und Helfern sind zehn auf den Namen «Nala» getauft. Wir haben fünf von ihnen getroffen.
von Amido / Lea Schüpbach und Smart / Benjamin Schacher
Obwohl sie alle den gleichen Pfadinamen teilen, kommen die fünf Nalas aus allen vier Himmelsrichtungen zum grossen LUpiter18-Würfel im Lagerzentrum. Dabei zeigt sich auch gleich: Nalas gibt es von der Wolfs- bis in die Roverstufe. «Mir haben die Leiter bei der Taufe gesagt, ich sei so stark und mutig wie das Löwenmädchen aus dem Disney-Film ‚König der Löwen’», sagt Nala von der Wolfsmeute Kaakela der Abteilung Luegisland-Schirmerturm. Diese Eigenschaften scheinen bei den Pfadis in Luzern weit verbreitet zu sein: «Nala» ist mit zehn Teilnehmerinnen der häufigste Name im Kantonslager. Und noch etwas fällt auf: Die meisten Nalas, die wir hier treffen, haben helle Haare – eben ein echtes Löwenfell. «Meine blonden Locken waren eine Begründung für den Pfadinamen», sagt dann auch Nala, Leiterin bei der Pfadi St. Johannes. Ob sie mit ihrem Pfadinamen zufrieden seien? Die Mädchen nicken. Nala von St. Johannes schiebt aber nach: « Ich finde es etwas schade, dass bei uns in der Abteilung so viele Leute nach Figuren aus Disney-Filmen benannt sind. Das ist etwas langweilig.»
Die Auswahl eines Pfadinamens ist eine heikle Angelegenheit. Im Gegensatz zum Namen im Pass soll hier nämlich nicht bloss der Geschmack entscheiden. Die Pfadibewegung Schweiz schreibt deshalb: « Die Kinder und Jugendlichen tragen den erhaltenen Pfadinamen während ihrer gesamten Zeit bei der Pfadi und werden durch diesen auch ein Stück weit geprägt. Deswegen ist bei der Auswahl eines passenden Namens viel Fingerspitzengefühl gefragt. Die Bezeichnungen sollen schliesslich möglichst einzigartig sein
und positive Eigenschaften oder besondere Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen zum Ausdruck bringen.» Prägend ist aber nicht nur der Name, sondern auch die dazugehörende Taufe. Die Nalas im Kantonslager können sich alle noch gut an diese spezielle Nacht erinnern: « Ich musste ein Haargummi im Kompostkübel suchen », erzählt Nala von Pulverturm. Auch die anderen vier Mädchen berichten ausführlich von nächtlichen Postenläufen, unheimlichen Geräuschen im Wald und einem «gruusigen» Taufifrass.
Auch wenn ihr Pfadiname hier im KaLa nicht einzigartig ist, stören tut dies die fünf Pfadis nicht. Sie scheinen alle zufrieden mit der Wahl ihrer Leiter zu sein. Und so werden sie wohl auch nicht die letzten Nalas in der Pfadi Luzern bleiben.
Die häufigsten Pfadinamen im KaLa
1. Nala
2. Jerry, Smart
3. Fox, Momo, Sid, Tweety